Eine inspirierende Mauer…

equaljamberlin22

… ist die North Side Gallery im Park am Nordbahnhof, die anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2022 von Berliner Streetart Künstler:innen gestaltet wurde:

Dem Aufruf zum EQUAL JAM Berlin 2022, organisiert von Emily Strange (@emilythestrange202), folgten über 50 lokale Urban Art Künstler:innen, um „ein Zeichen [zu] setzen für eine gleichberechtigte Gesellschaft unabhängig vom Geschlecht, sexueller Orientierung, sozialer und ethnischer Herkunft.“ Es wurde gesprayt, gemalt, geklebt…

Auch der Krieg in der Urkaine wurde in einigen Mauergemälden künstlerisch thematisiert.

Zum Beispiel von Marycula mit einem Porträt von Marina Weisband vor dem Hintergrund der europäischen Flagge:

Ein Graffiti Porträt einer starken, weisen Frau. Die Politikerin und Publizistin Marina Weisband ist gebürtige Ukrainerin, Deutsche, Jüdin und Europäerin. Als sogenanntes Tschernobylkind musste sie ihre nuklear verseuchte Heimat aus gesundheitlichen Gründen mit ihrer Familie verlassen. In ihrer alten Heimat herrscht Krieg. Ihr Blick stimmt nachdenklich…

Das Porträt eines Mädchens von Artmos4:

„Wenn ich groß bin, will ich mal gleichberechtigt werden.“ Wenn wir unseren Kindern Werte wie Selbstliebe, Vertrauen, Klarheit, Ehrlichkeit, Respekt, Toleranz und Offenheit als Werkzeuge mit auf ihren Weg in eine hoffentlich selbstbestimmte Zukunft geben, könnte das klappen.

North Side Gallery – eine OpenAir Gallery

Mit über 800 m² Fläche ist die North Side Gallery einer der wenigen Orte in Berlin, wo Streetart Künstler:innen legal arbeiten dürfen. Im Gegensatz zu den „Hall of Fames“ wie beispielsweise im Mauerpark, ist die North Side Gallery eine OpenAir Galerie, die von der Graffiti Lobby Berlin kuratiert wird. Die Gestaltung der North Side Gallery ist nur unter Voranmeldung und/oder im Rahmen eines solchen Events gestattet.

Der Park am Nordbahnhof und seine Geschichte

Die North Side Gallery im Park am Nordbahnhof (auch Park auf dem Nordbahnhof genannt) gelegen, ein naturnah gestalteter Park mit alten Überresten der Grenz- und Gleisanlagen, die von seiner ursprünglichen Bebauung und bewegten Geschichte an diesem Ort zeugen.

Auf dem jetzigen Gelände des Parks und ringsherum entstand 1840 der Stettiner Bahnhof samt weitläufiger Gleisanlagen, zunächst nur für Gütertransporte zwischen Berlin und Stettin an der Ostsee. Ab 1872 folgte der Personenverkehr, der die Berliner:innen in den Urlaub an ihre geliebte Ostsee und vor allem nach Usedom, der sogenannten Badewanne der Berliner, brachte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof größtenteils zerstört und anschließend nur noch unterirdisch für U- und S-Bahnverkehr genutzt. 1950 wurde der Bahnhof schließlich in Nordbahnhof umbenannt und die oberirdischen Anlagen samt Bahnhofshalle in Folge des Mauerbaus bis 1965 fast vollständig abgerissen. Fortan war das Gelände des heutigen Parks bis zum Mauerfall Teil des Todesstreifens. Einige Überreste der Gleisanlage und der Grenzanlage sind bis heute erhalten geblieben.

Eine tolle Doku über diesen besonderen, geschichtsträchtigen Ort, der jetzt wieder zu neuem Leben erwacht ist, seht ihr auf der Webseite des RBB.

Mehr Infos:

Zu den Streetart Künstler:innen:

Webseite von Artmos4 und @artmos_4 auf Instagram

Marycula auf Instagram

Über EQUAL JAM Berlin 2022 auf vagabundler.com

Park am Nordbahnhof auf Google Maps