Urbane Kunst aus und auf gefälltem und gekerbtem Holz und andere Stadtnatur…

…hab ich heute auf einer meiner Lieblingslaufrouten durch Berlins Mitte gesehen:

Voll coole Idee, was die von Mosaik Berlin aus Sturmholz gemacht haben: Den vom letzten Sturm beschädigten Baum (eine sehr alte und sehr hoch gewachsene Pappel) nicht direkt über dem Boden, sondern einfach ein paar Meter drüber fällen, um zukünftig vielen neuen Bewohnern Nistmöglichkeiten zu bieten! Zwei Nistkästen für die Singvögel und der Stamm ein Insektenhotel.

Angler und Fischreiher an der Spree

Diese zwei coolen Vögel hab ich auch entdeckt: ein Angler und ein Fischreiher! Ich hab mich vorsichtig angepirscht, um sie zu fotografieren (…hoffe, das war ok). Es schien mir fast so, als kannten die beiden sich schon länger… der Fischreiher wartete jedenfalls geduldig (… bis er seinen Happen abbekommt, vermute ich mal… ein bisschen wie mein Hund 😁).

Ich wollte nicht weiter stören und lief weiter… und dann habe ich das gesehen:

Urbane Kunst aus Holz an der Spree: KERBHÖLZER XXL – GINIBANK von Sven Kalden:

Am Rolandufer an der Spree in Berlin Mitte, unweit der Senatsverwaltung für Finanzen, kommt man an urbaner Kunst aus Holz von Sven Kalden vorbei.

Das Kunstwerk aus Baumstämmen, auf denen Kerben und Namen von Banken zu sehen sind, thematisiert Berlins Schulden:

Matthieu Praun von der taz schreibt in seiner Kunstkritik: „Das Vermögen der einen hänge von der Schuld der anderen ab“, und:

„Berlin hat einiges auf dem Kerbholz. 61,95 Milliarden Euro, um genau zu sein. Mit dieser Summe steht die Stadt, Stand 2021, in der Schuld. Aber bei wem eigentlich? Und was bedeutet Schuld in diesem Zusammenhang? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine Installation des Künstlers Sven Kalden, die seit dem 22. April vor der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen zu sehen ist. Zwischen Verwaltungsgebäude und Spree hat Kalden 14 überdimensionierte Kerbhölzer aus Treibholz aufgestellt. Die circa drei Meter langen Hölzer sollen die Schulden der Stadt repräsentieren und Anlass geben, über das Verhältnis zu ihren Gläu­bi­ge­r:in­nen nachzudenken.“

Die Erklärung ist kompliziert: Es geht um den Gini-Koeffizienten, der ein statistisches Maß für die Ungleichverteilung in einer Gesellschaft ist*:

svenkalden-wer-den-kuerzeren-zieht-gini-koeffizient

Eine Frage steht im öffentlichen Raum: Kann die Stadt Berlin unabhängig politische Entscheidungen treffen, wenn sie sich so oft und nachhaltig abhängig macht von Gläubiger:innen, von denen WIR – die Berliner:innen – nicht wissen, wer DIE überhaupt sind, weil sie anonym sind… 😡

Mein Fazit: NIEMALS Schulden machen, die ich nicht zurückzahlen kann! Denn: „Wer Schuld hat, ist nicht in einer Machtposition.“🤘

Mehr Infos zu Kerbholz auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kerbholz

Webseite von Sven Kalden: https://www.sven-kalden.de/

Webseite von Mosaik Berlin: https://www.mosaik-berlin.de/de

*was hab ich Statistik an der Uni Konschdanz gehasst 🤬🤬🤬… aber JETZT versteh‘ ich’s 🤠 … beinah‘ 😉