Friedrichshainer Streetart an der Spree…

YAAM Young African Art Market Berlin Friedrichshain - Mediaspree - Gentrifizierung - Vhils Go Forth urban art mural

Urban Art von Vhils u.v.a. Street Art Künstler:innen am YAAM, einem der letzten kreativen Freiräume in Berlin

Eines der schönsten Murals in Friedrichshain ist dieses Portrait der vierteiligen Serie „Go Forth“ von Vhils, dem portugisieschen Künstler Alexandre Farto.

Davor der Club YAAM, Young African Art Market, einer der letzten Bastionen alternativer Lebens- und Clubkultur in Berlin Friedrichshain.

YAAM Young African Art Market am Spreeufer Berlin Friedrichshain

„REFUGEES WELCOME!!!“ steht leicht verblichen auf den inzwischen maroden Spreeufer-Mauern. Und auf dem Clubgelände jede Menge Graffiti Kunst.

Vier Pioniere des kulturellen Berlins in Wände gesprengt

Dieses Portrait von Vhils ist eines von vier urbanen Kunstwerken, die der Künstler im Auftrag der Modemarke Levi’s für die gleichnamige Kampagne „Go Forth“ gefertigt hat. Die Portraitserie würdigt vier Berliner:innen stellvertretend für die Pioniere, die Berlin zu jener Zeit prägten und zu einem kulturellen Zentrum Europas gestalteten. Auf diesem Urban Art Mauerportrait zu sehen ist der Künstler Gould vom Künstler-Duo Various & Gould:

Links daneben einer der vielen luxuriösen Neubauten, die im Rahmen des umstrittenen Investorenprojekts Mediaspree das Stadtteilbild neu prägen und den Bezirk unwiderruflich umstrukturieren:

Auf dem YAAM Gelände überall Graffiti Kunst, u.a. von Eme Freethinker und Carabean Vandals:

Vhils Technik krazt an der Oberfläche…

…und macht die Zerbrechlichkeit, die Vielschichtigkeit und Vergänglichkeit der Mauern, auf der sie prangen sichtbar. Allein der Schaffensprozess ist faszinieren, wie im Making of Video zu sehen ist:

Making Of Video von Levi’s

Berlin ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt und lebendige Club-Szene. Und Streetart. Das Yaam, Young African Art Market, in Friedrichshain beheimatet beides. Noch.

Gegründet wurde das YAAM 1994, als das Friedrichshainer Spreeufer noch weitestgehend unbebaut war. Die Initiatoren wollten nicht nur Unterhaltung bieten, sondern auch eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen schlagen.

Das YAAM ist weit mehr als nur ein Musikclub. Es ist multikultureller Begegnungsort und einer der letzten alternativen Freiräume, frei von Investoreninteressen, von denen nur wenige in Berlin übrig blieben. Im YAAM spiegelt sch die kulturelle Vielfalt und Offenheit der Weltstadt Berlin wieder:

Ein Freiraum wie das Yaam mit seinem chilligen Reggae-Vibe und dem Abfeiern von karibisch-afrikanischer Kultur wirkt in der Umgebung wie ein Paralleluniversum. People of Color, die auf dem nahegelegenen Mercedes-Platz wahrscheinlich schnell Ärger mit dem privaten Wachschutz bekommen würden, sind im Yaam herzlich willkommen. Und die soziale Durchmischung, wie man sie dort auf Konzerten findet, wird in den schicken Roof-Top-Bars rund um den Zalando-Campus nebenan sicherlich auch nicht gerade angestrebt.

Auszug aus taz-Artikel „Berliner Club YAAM in Gefahr“

Die Geschichte des YAAM war nicht immer einfach. Wie viele kulturelle Einrichtungen stand auch dieser Club vor Herausforderungen. Nicht nur zu Corona-Zeiten. Der 2024 auslaufende Mietvertrag lässt die Zukunft des Clubs im Ungewissen. Aufgrund des maroden Ufers musste die Nutzung der Clubgedäude aus Sicherheitsgründen unterbleiben. Eine Verlängerung des Mietvertrags ist an die Renovierung gebunden. Die finanziellen Mittel fehlen derzeit.

Radiobeitrag über das YAAM auf rbb-online.de

Artikel auf der Webseite des Goethe Instituts goethe.de: „Graffitispaziergang durch Berlin Herausgesprengt und zugebombt“

„Wer ist der portugiesische Künstler Vhils?“ Artikel auf p55.art

Über das Investorenprojekt Mediaspree auf Wikipedia