Nebel von unten und oben, leuchtende Landschaften und bizarre Eisblumen und -kristalle

Jack im Nebel

Es ist Ende Dezember und ich mit Jack in Riedlingen, um mich von der großen, lauten, aufgeregten Stadt zu erholen und in Ruhe das Jahr ausklingen zu lassen. Es ist wahrlich wundervoll ruhig hier. Ganz anders als Berlin…

Wenn der Nebel morgens sich über den Wiesen und Feldern hält und auch tagsüber alles in ein weißes Nichts hüllt, sodass alle Formen und klaren Kanten verschwimmen, sieht die Welt wie in Aquarell gemalt aus. Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, weil die Donau und die zufließenden Bäche der Umgebung die Luft mit vielen, winzig kleinen Wassertröpfchen füllen.

Beim Gassigehen kann ich den Hund irgendwann nicht mehr sehen. Sein weißes Fell verschwimmt im weißen Dunst. Wie gut, dass er ein kleiner Angsthase ist und irgendwann, wenn er merkt, dass er alleine ist, zurückkommt.

Nebel schafft eine Atmosphäre sondersgleichen. Die Wassertröpfchen in der Luft verschlucken viele Geräusche. Jeder Laut prallt an ihnen ab und dringt nicht weit durch. Es ist noch ruhiger als sonst. Eine ganz besondere, wohltuende Ruhe an solchen Tagen am Ende des Jahres, irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn man die Wochentage vergisst, weil es eh egal ist, weil man alles erledigt oder abgehakt hat oder es eh zu spät ist, es sei denn, man muss noch irgendwas einkaufen für Silvester…

Zeit in sich zu gehen. Raus zu gehen. Hoch zu steigen und das Ganze von oben aus der Ferne zu betrachten:

Erst am Abend, wenn die Sonne hinter dem Österberg untergeht, hat sich der Nebel verzogen. Wieder unten angekommen leuchtet der Himmel hinterm Berg. Die Abendsonne lässt die Bäume und den Wald in den schönsten Farben erstrahlen.

Am nächsten Morgen ist es knackig kalt. Über Nacht ist Raureif entstanden und hat schöne Muster hinterlassen auf Pflanzen und Oberflächen. Eiskristalle in Form von Eisblumen und sogenannten Dendriten, wie ich recherchiert habe

Auf meinem Auto auf dem Hof vorm Haus habe ich die bizarrsten Eisblumen entdeckt:

Auf den Wiesen und Feldern sind Eiskristalle an Gräsern, Blättern und Gestrüpp gewachsen:

Es knirscht bei jedem Schritt, den wir gehen.

Der Nebel ist nun weg. Die winzig kleinen Wassertröpfchen haben sich als Raureif niedergesetzt.

Ein neuer Tag beginnt, irgendwann zwischen den Jahren… mal sehen, was ich heute sehen werde…