Rezension: Günter Grass „Totes Holz“

Es wurde bereits vor über 30 Jahren ALLES* gesagt, geschrieben, fotografisch und filmisch dokumentiert: Der Wald stirbt. Der Klimawandel ist da. Man kann das sehen. Und wissen.

Günter Grass hat diese Tatsachen (Luftverschmutzung, Waldsterben, extreme Wetterlagen wie Orkane** etc.), seine eigenen Beobachtungen und Schlussfolgerungen dazu auf seine Art und Weise in Form von schwarz-weißen Skizzen, Gedanken und Geistesblitzen sowie Zitaten aus dem Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Forsten von 1989 wunderbar treffend ausgedrückt. Ein Buch, das vor über 30 Jahren (Erstauflage 1990) schon die Fakten und die Wahrheit über den Klimawandel und eine dieser Folgen dokumentierte: das Waldsterben. Immer noch, oder gerade jetzt, ist dieses Buch von Relevanz:

Dieses Buch von Günter Grass mit dem Titel Totes Holz – Ein Nachruf lag neulich unten im Flur, danke unbekannterweise an die/den Nachbarn/Nachbarin, die/der es mir geschenkt hat.

tagesschau: „Warnung vor Klimakatastrophe“ 1995

Wenige Jahre später, 1995, berichtete die ARD tagesschau über die Warnung der Wissenschaft vor einer drohenden Klimakatastrophe, bedingt durch den von uns Menschen verursachten Klimawandel…:

Die aktuelle Lage im Herbst 2021: Nichts Neues, nichts Gutes, nur Saures…

… und Kalk als Maßnahme im Kampf gegen saure Böden, wie z.B. die großflächige Kalkung von ganzen Baumbeständen. Das soll die Bäume schützen. Der Artikel (Autor: Wolfgang Lutz, Schwäbische Zeitung) mit dem Titel „Kalkung hüllt Bäume in weißes Gewand“ berichtete am 9. Oktober 2021 in der Rubrik „RUND UM RIEDLINGEN“ über die aktuellen Maßnahmen, die in oberschwäbischen Wäldern ergriffen werden, um zu retten, was zu retten ist:

*Die Fakten waren zwar damals wie heute bekannt, aber es ändert(e) sich nichts. Ich denke, es müssen noch mehr Fakten und Zeitzeugenberichte von damals bis heute (und zukünftig) dokumentiert werden. Über meine eigenen Erinnerungen als Zeitzeugin des Waldsterbens in den 1980er Jahren (ich war damals in der Grundschule) und danach werde ich weiter recherchieren und hier berichten. Warum? Weil ich zeitgleich zu Günter Grass, als er dieses Buch schrieb, das Waldsterben ebenso gesehen habe und gegenüberstand: fassungslos, schockiert und gleichzeitig ehrfürchtig vor den unglaublichen Mächten der Natur und was diese anrichten können.

Nicht nur dieses von Menschen gemachte Chaos hat mich als Kind verunsichert… (auch Tschernobyl 1986 war schlimm, aber das ist ein anderes Thema, tbc…)

**den Orkan und die Waldschäden habe ich damals auch gesehen, das war ca. 1990 in Oberschwaben, Baden-Württemberg): https://de.wikipedia.org/wiki/Orkan_Wiebke